Feuerwehr Leutersbach

Chronik

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Leutersbach

Urkundliches über die Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Leutersbach

 

Die Forderung, in Leutersbach eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen entstand im Jahre 1833. Das genaue Datum konnte leider nicht in Erfahrung gebracht werden.
Es hatten sich wohl an die 40 Personen zusammen gefunden, und es wurde von Ihnen der Beschluss gefasst, eine Freiwillige Feuerwehr zu  gründen. Auch wurden hierzu die notwendigen Statuten entworfen, Dienstmützen angeschafft, auch eine oder mehrere Übungen abgehalten. Zur Einschickung der Statuten an die zuständige Behörde zwecks Genehmigung derselben sowie zu einer Direktorialwahl kam es aber nicht. Sei es nun, dass die Mitglieder, die mit diesem Institut verbundenen Unkosten gescheut haben, oder ob sie dem damals zum Kommandanten gewählten Karl Gräser nicht gewogen waren, wollen wir dahin gestellt lassen. Kurz und gut, die Sache zerschlug sich wieder und blieb auch mehrere Jahre auf sich beruhen.
Endlich, im Jahre 1888, tauchte erneut die Forderung auf, und es versammelten sich nach Einladung des bei dieser Versammlung zum Vereinsvorsteher gewählten Mühlenbesitzers Ernst Neubauer folgende Personen:


Ernst Neubauer                        Mühlenbesitzer
Friedrich Badstübner               Steinarbeiter
August Singer                          Restauranteur
Hermann Queck                      Schleifer
Emil Voigt                                Steinarbeiter
Gustav Singer                          Handarbeiter
Bernhard Döhler                      Wiesenbauer
Hermann Möckel                     Hausbesitzer
Gustav Meier                           Handarbeiter
Albin Nötzold                           Handarbeiter
Hermann Hahn                       Fabrikarbeiter
Karl Nötzold                           Steinarbeiter
Hermann Lahr                        Steinmetz
Albin Möckel                           Schmied
Hermann Müller                      Wirtschaftsgehilfe
Oskar Pelz                              Steinarbeiter
Hermann Nötzold                   Steinarbeiter
Hermann Müller                     Weber
Bernhard Müller                     Zimmermeister
Hermann Weißmann             Handarbeiter
August Wunderlich                Schneidermeister
Wilhelm Hahn                        Hüttenarbeiter
Hermann Schumann             Bürstenmacher


Diese Personen sind als die Gründer des gedachten Vereins zu betrachten.
Es wurde nun zur Wahl eines vorläufigen Direktoriums geschritten und es gingen aus diesem, wie schon erwähnt, Ernst Neubauer als Vorsteher, Friedrich Badstübner als Kassierer und August Singer als Schriftführer hervor.
Am 29.09. des Jahres 1888 fand eine zweite Versammlung statt, bei welcher das Direktorium auf 3 Jahre gewählt wurde. Das Direktorium erhielt insoweit eine Änderung, in den August Singer zum Kommandanten, Hermann Weißmann an dessen Stelle zum Schriftführer, Hermann Nötzold und Wilhelm Hahn zu Zugführern und Hermann Hahn zum stellvertretenden Kommandanten gewählt wurden. Hierauf wurden die entzwischen entworfenen Statuen vorgelesen und fanden ungeteilten Beifall. Sie waren denen der FF Kirchberg und der FF Saupersdorf entnommen. Selbige wurden sodann auf dem vorschriftsgemäßen Weg an die königliche Amtshauptmannschaft Zwickau zum Zwecke der Genehmigung abgesendet. Während nun die Statuen in Zwickau lagen, wurden in Zwischenräumen von acht bis vierzehn Tagen Gesamt- und Zugübungen abgehalten. Schon in den ersten Tagen Ihres Bestehens hatte die Wehr einige Feinde. Besonders die Gemeindevertretung unterstützte die Wehr nicht. Sie weigerte sich, der Wehr die Ortsspitze zu überlassen. Von da an ging der Verein einer trüben Zeit entgegen, da er von vielen Seiten angefochten wurde und die Genehmigung der Statuen auf sich warten lies. Die Beteiligten der Mitglieder an den Übungen wurden immer geringer, und sie wurden zuletzt ganz eingestellt. Immer trüber wurde es um die Wehr, denn die wenigen getreuen, welche noch zusammenhielten, wurden wankelmütig.
Da, endlich ein Lichtstrahl in dieser trüben Zeit. Die Statuen wurden genehmigt.
Diese längst gewünschte frohe Kunde war für die Wehr Freude, jedoch für die Gegner ein Wehmutstropfen. Bei der nächsten Versammlung am 07.07.1889 trat der bisherige Kommandant August Singer altershalben zurück. An dessen Stelle trat der Hausbesitzer Hermann Möckel.
Die erste Feuertaufe erhielt der Verein am 12.07.1889 anlässlich eines Brandes beim Gutsbesitzer Hermann Seidel in Leutersbach. Doch hat der Verein bei diesem Brand von den näheren Beteiligten wenig Dank geerntet. Wurde doch sogar von einer Person ein anonymes Verleumdungsschreiben an die Amtshauptmannschaft Zwickau eingesandt. Die Behörde war jedoch anderer Meinung und schickte am 28.08.1889 ein Belobigungsschreiben.
Am 23.06.1890 wurde aus eigenen Mitteln die erste Spritze gekauft und es wurde sofort, mit großen Anstrengungen der Kameraden der Wehr,  der Bau des Spritzenhauses begonnen. Dieses wurde ausschließlich in freiwilligen Arbeitseinsätzen errichtet und Ende August 1890 fertig gestellt.
Am 08.07.1894 legte der bisherige Kommandant Hermann Möckel sein Amt nieder,  da er die hiesige Ortsdienerstelle übernommen hatte. Sein Nachfolger wurde der bisherige Vizekommandant Hermann Nötzold und Stellvertreter wurde Reinhard Heidler. Diese Leitung der Wehr arbeitete bis 1900. Danach wurde Reinhard Heidler zum Kommandanten gewählt, sein Stellvertreter wurde Arthur Schumann.
Am 06.07.1907 fand wieder eine Neuwahl des Direktoriums statt. Reinhard Heidler lehnte die Wahl als Kommandant ab, und somit wurde Hermann Kaun Kommandant und Reinhard Heidler Vizekommandant. Diese Stelle begleitete er bis zum 13.06.1908. Nachdem er sich große Verdienste innerhalb der Wehr erworben hatte, legte er sein Amt nieder und wurde passives Mitglied. An seine Stelle trat Kamerad Albin Müller.


Um die Schlagkräftigkeit der Wehr zu erhöhen wurde am 14.07.1912 eine mechanische Schiebeleiter angeschafft. Der 1. Weltkrieg riss auch in den Reihen der FFW Leutersbach Lücken, denn 5 gute Feuerwehrkameraden kehrten nicht zurück. Unter dem 17.03.1925 verzeichnet:
„Die neue Spitze wurde unter Begleitung der Wehr und des Gemeinderates durch den Ort gefahren und somit in Dienst gestellt.“
Es handelte sich um eine vierrädrige Handdruckspritze.
Bis 1928 rückte die Wehr über 120 mal aus, davon fast 100 mal in die Nachbargemeinden. Mit welcher Begeisterung und Opferbereitschaft die Feuerwehrkameraden ihren Dienst taten zeigt, dass sie nicht nur in die näheren Nachbargemeinden, sondern sogar BIS NACH Hirschfeld zur Hilfeleistung ausrückten, und das nicht selten im Handzug. Dabei erwarb die Wehr viele Prämien.
Bis zum 01.02.1936 lag die Leitung der Wehr in den bewährten Händen des Kameraden Hermann Kaun. In den fast 29 Jahren seiner Tätigkeit als Kommandant hat sich die FFW Leutersbach nicht nur im Ort, sondern auch in den Nachbargemeinden großes Ansehen erworben. Danach übernahm Oskar Weller das Kommando der Wehr, sein Stellvertreter wurde Albert Neubauer. Die Zeit von 1928 bis 1939 war eine sehr arbeitsreiche, denn die Wehr musste 6 mal im Ort und 39 mal außerorts Hilfe leisten. Dabei brachte sie 9 erste Preise und 19 zweite Preise mit nach Hause.
Am 11.01.1939 übernahm der Kamerad Johannes Geyer die Leitung der Wehr, als Stellvertreter stand ihm der Kamerad Herbert Petzold zur Seite. Nach deren Einberufung zur Wehrmacht übernahm Arno Singer die Leitung der Wehr.
Der schreckliche 2. Weltkrieg riss 9 Kameraden aus unserer Mitte. Der lang ersehnte Wunsch der Kameraden, eine Motorspritze zu besitzen, ging am 08.05.1943 in Erfüllung. Doch auch diese musste, wie die alten Handdruckspritzen, im Handzug gezogen werden, was beim Ausrücken eine große Schwierigkeit war und wir deshalb bei Bränden außer Orts oftmals tatenlos zusehen mussten.
Am 28.10.1945 führte die Wehr unter der Leitung des neuen Wehrleiters Albert Neubauer ihren ersten Dienst nach dem Kriege durch.
Im Jahr 1947 übernahm die Leitung der Wehr der bisherige Stellvertreter, Max Lahr, bis am 01.06.1951 der Kamerad Johannes Geyer die Leitung wieder übernahm. Sein Stellvertreter wurde der Enkelsohn des Mitbegründers der Wehr, Ernst Neubauer, Werner Neubauer.
Bis zum Jahr 1953 brauchte die Wehr nur einmal ernstlich in Tätigkeit zu treten, als bei der Firma Kühn ein Reißwolf in Brand geraten war. Dies geschah am 30.08.1951. Der Umstand, dass die Wehr sehr wenig zur Bekämpfung von Bränden ausrückte, war der veränderten Arbeitsweise der Freiwilligen Feuerwehr zuzuschreiben, die ihre Hauptaufgabe nicht mehr nur in der Brandbekämpfung sahen, sondern aktiv im vorbeugenden Brandschutz arbeiteten. Daraus resultierend, brauchte die Wehr bis zum 27.07.1963nur 3 mal zu kleineren Bränden innerhalb der Gemeinde ausrücken.

Folgende Brände wurden erfolgreich bekämpft:

  1. Am 30.08.1953 ein Waldbrand beim Bauern Paul Werner im Oberdorf
  2. Am 25.09.1959 ein Wiesen- und Waldbrand sowie Moorbrand ebenfalls beim Bauern Paul Werner
  3. Am 14.01.1960 ein Kohlenbunkerbrand im VEB Reißwollefabrik Saupersdorf, Werk 6 in Leutersbach

 

Vom 09. bis 12. 07.1954 wurde durch die Hochwasserkatastrophe der volle Einsatz aller Kameraden unserer Wehr erforderlich. Tag und Nacht stand die Wehr im Einsatz.

Schwerpunkte des Einsatzes waren damals:

Verhinderung an Dammbrüchen am großen Teich und am Wolfen-Teich ( Flur Saupersdorf ), Freimachen der Kellerräume einiger Hausgrundstücke von eingedrungenen Wassermassen,  Schutz der Brücken unserer Gemeinde sowie Schutz der Bachmauern. Am 01.06.1956 übernimmt der Kamerad Rudolf Freundel die Funktion des Stellvertreters für vorbeugenden Brandschutz.

In der Zeit vom 15.-18.10.1960 wurden auf Grund der starken Niederschläge Vorbereitungen zum Schutz unseres Ortes getroffen und durch die Kameraden der Wehr allseitige Kontrollen durchgeführt. In Erkenntnis dessen, dass die Wehr auch bei Naturkatastrophen stets wirksam einsatzbereit sein muss, übergab der Rat der Gemeinde 1961 mehrere Katastrophenschutzgeräte in einem Gesamtwert von 150,-DM Große Sorgen bereitetem dem Rat der Gemeinde und der Wehr der bauliche Zustand des alten Gerätehauses. Am 28.08.1955 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau des neuen Gerätehauses. Die Kameraden der Wehr gaben damals die Verpflichtung ab, alle Bauarbeiten im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes durchzuführen. Am 28.09.1956 erfolgte die Einweihung des neuen Gerätehauses. Doch bald stellte sich heraus, dass der im Jahre 1890 erbaute und nicht mit abgetragenem Südgiebel des alten Gerätehauses sehr starke bauliche Mängel zeigte. Es war eine Einsturzgefahr vorhanden. Nach Absprachen mit den zuständigen Behörden wurde der baufällige Südteil abgebrochen und durch einen neuen ersetzt. Sämtliche Arbeiten wurden von den Kameraden in Eigenleistung erbracht.
Diese Maßnahme konnte noch abgeschlossen werden, bevor am 17.06.1961 ein lang ersehnter Wunsch der Kameraden in Erfüllung ging. Durch den Rat des Kreises erhielt unsere Wehr ein Zugfahrzeug vom Typ Horch. Große Bemühungen wurden seitens der Wehr übernommen, um auch in der kulturellen Entwicklung innerhalb ihrer Reihen voran zu kommen. So fanden sich am 03.04.1961 Kameraden zusammen, um einen Spielmannszug zu bilden. Dieser trat am 01.05.1961 erstmals öffentlich auf und wiederholte seine Tätigkeit in den darauf folgenden Jahren. Ebenfalls im Jahr 1961 konnte die Wehr einen beachtlichen sportlichen Erfolg verbuchen. Der Kamerad Reiner Tautenhahn brachte am 13.08. die Goldmedaille des Bezirksmeisters im Sturmleitersteigen aus Freiberg mit nach Hause. Im folgenden Repuplickausscheid war es der 7. Platz. Zum 75 jährigen Bestehen im Jahr 1963 hatte die Wehr eine Mitgliedsstärke von 30 Kameraden.

Die Wehrleitung setzte sich wie folgt zusammen:

Wehrleiter:                              Kam. Brandmeister Johannes Geyer

Stellv. Wehrleiter für
Ausbildung & Schulung:          Kam. Löschmeister Lothar Nötzold

Stellv. Wehrleiter für
Vorbeugenden Brandschutz:  Kam. Löschmeister Rudolf Freundel

 

 

Im Weiteren eine chronologische Auswahl von Ereignissen in unserer Wehr:

Am 22.06.1966 fuhr eine kleine Abordnung unserer Wehr nach Reinsdorf, um dort ein Zugfahrzeug zu besichtigen. Dieses Fahrzeug, ein von der NVA ausgesonderter MTW vom Typ Phänomen, wurde am 25.06.1966 von uns abgeholt. Es folgten zahlreiche Arbeitseinsätze um das Fahrzeug, für die Belange der Feuerwehr, herzurichten. Schließlich konnte es am 30.10.1966 in Dienst gestellt werden.
Von der Abteilung F. erhielten wir am 23.11.1967 eine neue TS8. Nach einer Einlaufzeit und damit verbundener Einweisung wurde sie am 02.12.1967 in Dienst gestellt. Für 1968 ist zu vermerken, dass das Gerätehaus gründlich renoviert wurde. Am 07.04.1969, gegen 10.30 Uhr, rückte die Wehr zu einem Brand auf das Waldgrundstück Bauer, Dora in Leutersbach aus. Als 1. Sieger beim Gruppenwettkampf des Wirkungsbereiches Kirchberg am Werk 2 des VEB Volltuchwerke Rödelbachtal kamen unsere Kameraden am 03.05.1969 nach Hause. Ebenfalls im Jahr 1969 konnte die Wehr die Kriterien für die Leistungsstufe III erfüllen. Dem Rat der Gemeinde war das eine Annerkennung in Höhe von 300,- M. wert. Die brandschutztechnische Absicherung des Moto- Cross Rennens in unserer Gemeinde hatte seinen Anfang ebenfalls 1969 und wurde zu einer festen Größe im Dienstplan bis zu seiner Einstellung 1990. Zu einem Entstehungsbrand, ausgelöst durch einen übertrockenen Teerofen, wurde die Wehr am 02.09.1970 auf das Grundstück Alfred Seidel gerufen. Wegen ungenügender Aufsicht des Teerofens wurde dem Eigentümer an Ort und Stelle 5,- M. Ordnungsgeld durch die Abt. F. abgenommen. Am 28.07.1971 trat der Kamerad Johannes Geyer vom Amt des Wehrleiters zurück. Seine Stelle nahm der Kamerad Lothar Nötzold ein. In der Funktion des Stellvertreters Ausbildung und Schulung wurde der Kamerad Gerhard Kolbe berufen. Die Funktion des Stellvertreters für vorbeugenden Brandschutz blieb in den bewährten Händen des Kameraden Rudolf Freundel. Zum Brand eines Werkstattschuppens am Gehöft Fritz Tröltzsch rückte die Weh am 29.05.1971 aus. Die Alarmierung erfolgte 00.24 Uhr. Durch das Schnelle und Wirksame eingreifen der Kameraden konnte ein Übergreifen des Brandes auf das Wohnhaus verhindert werden. Am 12.08.1971 erhält die Wehr eine Prämie von 40,-M.  für das am Besten gepflegte Fahrzeug anlässlich des Kfz-Appells im Wirkungsbereich Kirchberg. Am 14.08.1971 22.35 Uhr Alarmierung zur Beseitigung eines umgestürzten Baumes auf der Strasse zwischen Leutersbach und Giegengrün. Die Kriterien für die Leistungsstufe I wurden erfüllt und am 05.10.1971 erfolgte die Zuerkennung. Diesmal waren es dem Rat der Gemeinde 400,- M. wert. Die Leistungsstufe I wurde bis zu deren Einstellung ständig erfolgreich verteidigt. In das Jahr 1972 fällt der Ausbau von Saugstellen sowie Bachbettsäuberung am großen Teich. Durch die Angliederung des Ortes Giegengrün an Leutersbach im Jahr 1972 kam es zur Bildung einer Kommandostelle in dem neuen Ortsteil.

 

Im Tagebuch der FFW Leutersbach ist unter dem 13.05.1973 folgendes vermerkt:

„ Brand am Objekt Fr. Tautenhahn. Die Wehr wurde 22.43 Uhr durch die Sirene auf dem Gemeindeamt alarmiert und rückte 22.46 Uhr aus. Beim Eintreffen an der Brandstelle brande der Traktorenschuppen in voller Ausdehnung, es wurde sofort die Brandbekämpfung aufgenommen. Auf Grund der Bauweise des Wohnhauses, an das der Traktorschuppen angebaut war, konnte ein Übergreifen des Brandes auf den Dachstuhl nicht verhindert werden, jedoch im Innenangriff konnte der Brand liquidiert werden. Während der Brandbekämpfung am Objekt Tautenhahn ging von Bürgern die Meldung ein, dass beim Nachbar Leistner aus der Scheune eine Rauchentwicklung wahrgenommen würde. Daraufhin wurde ein Trupp dort eingesetzt und es wurde ein brennendes Moped dort angetroffen, eine Brandausbreitung wurde nicht festgestellt. Bei beiden Bränden waren Anzeichen der Brandstiftung vorhanden. Während der Brandbekämpfung wurde von Sicherheitskräften der Bürger X aus Saupersdorf festgenommen, der dann später auch als Brandstifter überführt werden konnte. Im Einsatz waren noch die Wehren Kirchberg, Saupersdorf und Hartmannsdorf. Wolfersgrün und die Abt. F. waren noch in Bereitschaft. Die Wehr Leutersbach stellte Brandwache mit 6 Kameraden bis 14.05.1973 10.00 Uhr. An der Brandstelle 27 Kameraden. In der Scheune am Objekt Sigfried Werner hatte ebenfalls eine Brandlegung stattgefunden, die sich jedoch nicht weiter entwickelte.“

Im Jahr 1975 Ausbau weiterer Saugstelle..
Am 21.06.1975 14.50 Uhr Katastrophenalarm wegen eines Wolkenbruches im Oberen Teil von Giegengrün. Der Bach wurde aufgerissen und die Wassermassen stauten sich hauptsächlich. Im Gasthof bis zu einer Höhe von 0,5 m. Durch das Zurückhalten der Wassermassen im großen Teich bestand für Leutersbach keine akute Gefahr. 23 Kameraden waren bis in den Abendstunden im Einsatz.
Am 30.11.1985 übernahm der Kamerad Klaus Wagner die Funktion des Stellvertreters für vorbeugenden Brandschutz. Bereits im Dezember 1985 setzte sich das Festkomitee zur Vorbereitung des 100-jährigen Bestehens das erste mal zusammen. Neben dem normalen Dienst nahm die Vorbereitung dieses Festes einen sehr großen Raum im Leben unserer Wehr ein. Dank der großzügigen Unterstützung durch unsere Bevölkerung und der umliegenden Betriebe gestaltete sich eine Festwoche zu einem wahrlichen Ereignis für Leutersbach und Umgebung. Die Deutsche Versicherungsanstalt übergab unserer Wehr 500,-M. für vorbildliche Arbeit.

Die Wende hat die Wehr schadlos überstanden. Es gab keine Austritte. Im Gegenteil, bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt konnten wir 10 Kameraden und eine Kameradin aufnehmen. Am 03.03.1990 übernahm der Kamerad Peter Badstübenr die Funktion des stellvertretenden Wehrleiters. Wehrleiter blieb der Kamerad Lothar Nötzold. Die Funktionen der Stellvertreter Einsatz- Aus- und Weiterbildung sowie vorbeugender Brandschutz wurden nicht mehr besetzt.

Zu Pfingsten 1991 wurde der Partnerschaftsvertrag zwischen den Gemeinden Leutersbach und Fischbachtal unterzeichnet. Dieser bildete die Grundlage der freundschaftlichen Beziehung der Feuerwehren beider Orte. Zum Ortsteil Billings hat diese Freundschaft eine besondere Herzlichkeit. Noch im Herbst des gleichen Jahres erhielten wir von unserer Partnergemeinde einen VW Bus als Einsatzleitfahrzeug. Ein weiterer Wechsel in der Wehrleitung fand am 30.01.1993 statt. Der Kamerad Lothar Nötzold gab das Amt des Wehrleiters aus Altersgründen ab. Als Nachfolger wurde der Kamerad Gerhard Kolbe gewählt. Der Feuerwehrausschuss wurde ebenfalls 1993 gewählt. Anlässlich der Kommunalwahl 1994 stellte die Wehr 5 Kandidaten auf – 3 Sitze wurden erreicht. Im gleichen Jahr erhielten wir unser jetziges LF8 von unserer Partnergemeinde. Unser VW-Bus wurde im Jahre 1995 durch unsere Freunde aus Fischbachtal gegen ein neueres Modell ausgetauscht. Nach einigen vorbereitenden Beratungen konnte am 23.02.1996 ein Feuerwehrverein gegründet werden. In die Gründungsliste trugen sich 19 vorwiegend wehrangehörige Personen ein. Jahresmitte 1996 erfolgte für Leutersbach der Beitritt zur Stadt Kirchberg. Den OT Giegengrün zog es nach Hartmannsdorf. Der geschlossene Beitritt der Wehr zum FW-Verein erfolgte am 01.05.1997. Seit diesem Tag werden alle kulturellen Belange durch den Feuerwehrverein abgewickelt. Den Absoluten Höhepunkt im Jahr 1997 bildete die Einweihung unserer Räume in der ehemaligen Schule. Gemeinsam mit unseren Bürgern und Freunden aus Fischbachtal haben wir dieses Ereignis gebührend gefeiert. Erstmals in der Geschichte unserer Wehr wurde es möglich, Schulungen usw. in den eigenen 4 Wänden zu halten.


Am 28.02.1998 fand noch einmal ein Leitungswechsel statt. Zur planmäßigen Wahl wurden der Kamerad Hartmut Draheim als Wehrleiter und  Peter Badstübner zum Stellvertreter des Wehrleiters gewählt. Aus beruflichen Gründen kandidierte der Kamerad Gerhard Kolbe nicht mehr.

Die Jahrhundertflut im August 2002 schlug auch in Leutersbach voll zu. Am 12.8.2002  um 4 Uhr wurde die Leutersbacher Wehr zur Unterstützung der FF-Hartmannsdorf gerufen. Es galt in den zeitigen Morgenstunden verschiedene Keller und die Tankstelle vor den steigenden Wassermassen zu sichern. Bald stellte sich aber heraus das es ein schwerer Kampf gegen das Wasser wurde. Stündlich stieg der Pegel des Rödelbaches ständig an und örtlich brachen Uferböschungen zusammen. Nach ununterbrochenen Regen stellte sich am Nachmittag der erste Erfolg ein. Keller und Tankstelle waren gesichert wie ebenso verschiedene Flüssiggastanks. Nasse Socken wurden schon mal an Scheibenwischer der Polizei aufgehängt und auch die Frauen der Angehörigen konnten durchatmen, welche sich besonders schön um das leibliche Wohl der Kameraden sorgten. Während dessen spitzte sich in Leutersbach am Nachmittag die Lage zu. Das Fassungsvermögen des „Großen Teiches“ war erschöpft und somit konnte das Wasser unkontrolliert dem Bach entweichen. Die Altersehrenabteilung und einige aktive Kameraden sicherten in Leutersbach das Grundstück von Familie Leistner und Koppmann. Bach abwärts an den Brücken Haberstock – Bahnhof staute das Wasser bis an die Straße. Am Grundstück zu Familie Wagner sicherten die Kameraden die Straße mit Sandsäcken vor der Überflutung. Vorläufiges Einsatzende war 30 Stunden später. In den folgenden Tagen war die Wehr im Dauereinsatz. Die Kameraden Gerhard Kolbe und Daniel Heisig unternahmen in Fährbrücke an der Mulde mit der Kirchberger Wehr einen Hochwassereinsatz und halfen ansässigen Firmen bei Räumung von Hochwasserschäden. Im Stadtgebiet Aue kam unsere Wehr in der darauf folgenden Woche ebenfalls zur Hochwasserhilfe und es konnte vielen Bürgern geholfen werden.

Zur Jahreshauptversammlung 2003 wurde die bisher bestehende Wehrleitung wiedergewählt und der Vereinsvorsitz ging an Lutz Wagner.

Sommer 2003: Nicht nur die Temperaturen waren wie in der Wüste, sondern es konnte am alten Spielplatz der Spatenstich für das neue Gerätehaus gelegt werden. In 2500 Arbeitsstunden bauten die Kameraden der Feuerwehr Leutersbach ihr neues Gerätehaus. Unterstützt worden sie von einigen aktiven Kameraden der Feuerwehr Kirchberg, welche ein Gastgeschenk in Form von Arbeitsstunden überreichte. Noch im gleichen Jahr war Richtfest und 2004 konnte das neue Gerätehaus am Feuerwehrplatz eingeweiht werden. Eine starke Stütze beim Bau war der Verein und viele Angehörige, die sich bei der Verpflegung der Arbeiter und Mithilfe am Bau beteiligten.

In den folgenden Jahren entbrannte ein Rechtsstreit über den Fußboden des neuen Gerätehauses. Nach Pfusch am Bau einer Verlegerfirma platzte der Boden immer wieder auf. Später konnte dieser aber endlich erneuert werden.
 
Jahreshauptversammlung 2008 Wehrleiter Hartmut Draheim und Stellvertreter Peter Badstübner gehen zusammen in ihre 3. Periode Wehrleitung. Lutz Wagner gibt den Vereinsvorsitz an Hartmut Draheim ab.

Seit den Jahren 2007, 2008 arbeiten alle Gemeindefeuerwehren immer enger zusammen. Es werden untereinander Dienste veranstaltet, um das feuerwehrtechnische Wissen ständig auf den neuesten Stand zu halten. Nicht nur Wissen und Ausbildung wird gefördert, sondern auch Kameradschaft unter den Wehren. Auffallend ist aber auch in diesen Jahren der Schwund an jungen Kameraden und die damit entstehenden Probleme zum Erhalt einer Feuerwehr. Immer mehr junge Kameraden verlassen unsere Heimat, um in wirtschaftlich stärkeren Regionen ihre Zukunft zu sichern. Es fehlen junge Leistungsträger die ihre Kumpels einmal einladen in die Wehr.

2009 Die Feuerwehr Leutersbach stellt Kameraden für den Einsatz zur technischen Hilfeleistung an Schere und Spreitzer im Einsatzgebiet Kirchberg für Verkehrsunfälle. In Bezug nehmend der neuen Umgehungsstraße. Bei gemeinsamer Ausbildung mit anderen Wehren wurden die Kameraden geschult.
Das Land Sachsen verabschiedet eine Werbebotschaft. Unter „Helden gesucht“ können sich junge Leute informieren über die Arbeit und Engagement in einer Feuerwehr. Die Aktion des Landes trug auch in Leutersbach Früchte.

 


 

 

Feuerwehr Leutersbach   •  Feuerwehrplatz  •  08107 Kirchberg